Risikomanagement | Vorsorgekonzepte Hochwasser und Starkregen Teil 3

Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept für die Stadt Trier

Im Rahmen dieses Konzeptes hat die eepi GmbHfür das gesamte Stadtgebiet Starkregengefahrenkarten erstellt, mit deren Hilfe kommunale und private Schutzmaßnahmen abgeleitet werden können. Weiterhin wurden durch hydraulische Berechnungen der Mosel – mit Hilfe eines 23 km langen Hochwasser-Strömungsmodells – für verschiedene Hochwasserstände am Pegel Trier Überflutungen berechnet. Die Berufsfeuerwehr hat ihre Alarm- und Einsatzpläne anhand dieser von uns neu erstellten Berechnungen angepasst und die Einsatzkräfte entsprechend geschult. Die berechneten Hochwassergefahrenkarten können im öffentlichen Geoportal der Stadt Trier unter folgendem Link https://geoportal.trier.de/trier/index.php?service=umwelt angeschaut werden (siehe Kapitel Hochwasser --> Hochwassergefahrenkarten). Im Zuge der durchgeführten hydraulischen Berechnungen für die Mosel wurden die Sicherungsmaßnahmen durch den Moseldeich in Trier für die Innenstadt durch uns neu bewertet. Der Moseldeich schützt die Innenstadt bis zu einem Wasserstand von etwa 11,40 m am Pegel Trier (dieser Wasserstand wurde z.B. 1993 nur knapp unterschritten). Um den Schutz der besonders sensiblen Innenstadt und die dort befindlichen kritischen Infrastrukturen für den Katastrophenfall zu verbessern, wurde von uns ein mobiler Katastrophenschutz an strategischen Stellen geplant. Durch diesen mobilen Schutz kann die Innenstadt von Trier länger vor Überflutung geschützt werden, damit die Einsatzkräfte im Katastrophenfall mehr Zeit für Evakuierungen haben. Der mobile Katastrophenschutz besteht aus einem 1,4 km langen Mobildeichsystem, welches durch die Beschaffung von 110.000 Sandsäcken und zwei Sandsackbefüllanlagen auf Absetzcontainern ergänzt wird. Die neuen Komponenten können aber auch bei Gefahr durch Starkregen in den höher gelegenen Stadtteilen flexibel eingesetzt werden. Die Investitionskosten für dieses Material liegen bei rund 950.000 Euro. Am Samstag, 23.10.2021, wurde der Aufbau eines Teils des mobilen Hochwasserdeiches geprobt. Mitarbeiter des Amtes StadtRaum, der Berufsfeuerwehr Trier und des Technischen Hilfswerks haben erfolgreich den Aufbau des neuen mobilen Deichsystems der Stadt Trier geübt. Das Schlauchsystem wurde auf dem Moseldeich in Zurlauben testweise auf rund 400 Metern aufgebaut.  Video-Link zur Übung des SWR: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/hochwasserschutz-uebung-100.html

Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarte des Saarlandes

Auftraggeber: Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Saarbrücken
Beschreibung: Vermessung des Gewässerbetts. Erstellung eines digitalen Höhenmodells durch Zusammenführung mit Laserscan-Befliegung.
Erstellung von 1D- und hydrodynamischen 2D-Strömungsmodellen (Hydro-AS_2D) sowie FloodArea-Modellen an Gewässern I., II. und III. Ordnung des Saarlandes.
Berechnung HQ100 und HQextrem., Kartenerstellung.

Gewässeranzahl: 49
Gesamtlänge: 555 km (93 km 2D, 350 km 1D, 112 km FloodArea)

Zeitraum: 2011 – 2015
Ansprechpartner: Michael Buschlinger

Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarte des Großherzogtums Luxembourg

Die vom Ingenieurbüro eepi Luxembourg für das Großherzogtum Luxembourg erstellten Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten wurden veröffentlicht. Für 17 Gewässer mit einer Gesamtlänge von 561 km wurde das 10-jährliche, 100-jährliche Hochwasser und das Extremhochwasser berechnet und die Karten auf dem Geoportail veröffentlicht. Die Hochwasserkarten finden Sie hier:  https://map.geoportail.lu/theme/eau?version=3&zoom=15&X=683240&Y=6389730&lang=de&rotation=0&layers=2118&opacities=1&bgLayer=streets_jpeg Nach dem Hochwasserereignis vom Juli 2021 zeigte sich, dass die berechneten Hochwassergefahrenkarten sehr gut die tatsächlichen Überschwemmungen abbilden. Dies ist in dem unterfolgenden Link abrufbaren Dokument auf Seite 6 und 7 sehr gut zu sehen. https://gouvernement.lu/fr/actualites/toutes_actualites.gouv_eau%2Bfr%2Bactualites%2B2021%2B07-juillet%2BHochwasserereignis2021.html Auf Seite 6 sehen Sie die am 16.07.2021 mit einer Drohne aufgenommene Überschwemmung im Bereich des Pegel Steinsel (etwa 100-jährliches Hochwasser). Auf Seite 7 sehen Sie die Überlagerung in blau der von eepi berechneten Überschwemmungsausdehnung (100-jährlicher Lastfall) im Rahmen des Hochwassergefahrenkartenprojektes.

Ermittlung von Überschwemmungsgebieten an der Saar zwischen Saarbrücken und Saargemünd (deutsche und französische Seite)

Auftraggeber: Saarländisches Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie DREAL / Metz
Beschreibung: Erstellung zweidimensionales Strömungsmodell (Flumen) für einen 15 km langen Abschnitt der Saar zwischen Pegel St. Arnual und Sarreguemines.
Berechnung und Darstellung von Überschwemmungsgebieten für das 100-, 200- jährliche und das Extremhochwasser (HQ1000)
Zeitraum: 2009 – 2014
Ansprechpartner: Markus Ott